„Vorhang auf und Bühne frei!“ – Die Theater-AG des KuBaGym appelliert für Frieden

„Vorhang auf und Bühne frei!“ – Worte, auf die die theaterbegeisterten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und auch das Publikum in und um Münstermaifeld coronabedingt zwei qualvolle Jahre lang verzichten mussten. Doch am Abend des 08. und 09. April war es dann endlich so weit: Die Stadthalle in Münstermaifeld verwandelte sich in die Akropolis und die insgesamt 28 talentierten Jungschauspielerinnen und -schauspieler der Theater-AG gingen in der antiken Komödie „Lysistrata“ der Frage nach, wie und ob es gelingen kann, Frieden auf Erden zu erzwingen. Das Leitmotiv des Stücks, der Wunsch nach dem Ende vom Krieg, ist in Europa auch heute noch bittere Realität. Als der griechische Dichter Aristophanes bereits im Jahr 411 v.Chr. diese Anti-Kriegskomödie für die Festspiele in Dionysos verfasste, befanden sich Athen und Sparta bereits im zwanzigsten Jahr des Peloponnesischen Krieges.

Das Stück „Lysistrata“ spielt zu jener Zeit des Krieges zwischen den griechischen Stadtstaaten. Die Titelheldin Lysistrata (Emely Junker) duldet es nicht länger, dass die Männer stets außer Haus sind, um zu kämpfen und dass die Frauen Söhne auf die Welt bringen, die während der Schlachten fallen. Um den kämpfenden Männern Einhalt zu gebieten und den Frieden zu erzwingen, trommelt sie die Frauen der rivalisierenden Städte zusammen und verkündet ihren Plan: Alle Frauen sollen sich fortan ihren Männern sexuell enthalten bis diese endlich ein für allemal ihr Kriegsbeil begraben. In ihrer Eintracht schließen die erzürnten Frauen den Pakt, sich konsequent daran zu halten. Dass die Athenerinnen zusätzlich noch die Akropolis besetzen und den Männern so den Zugang zum Staatsschatz bzw. der Finanzierung weiterer Krieger und Truppen nehmen, wird unter dieser Voraussetzung zur Nebensache. Und so entfacht der Kampf zwischen den von Stratyllis (Antonia Elwig) angeführten Frauen gegen die unter der Leitung von Strymodorus (Elias Tetzlaff) stehenden Männer. Am gepeinigten Kinesias (Felix Krechel), der sehnsüchtig und doch erfolglos versucht, die liebreizende Myrrhine (Anna Levy Geiermann) zu verführen, zeigt sich schließlich, dass dieses doch recht ungewöhnliche Mittel der Frauen erfolgsversprechend ist. Es folgen weitere Verwicklungen und Rückfälle, mehrfache Versuche liebestoller Frauen, die Burg in Richtung ihrer Männer zu verlassen und einige Versuche seitens der leidenden Männer, die Burg gewaltsam zu stürmen. Schließlich endet das Stück damit, dass die Männer endlich nachgeben und den lang ersehnten Frieden schließen.

Mit ihrem ausdrucksstarken Spiel und ihrer humorvollen Darbietung, ihren heiteren, aber auch ernsten Dialogen und ihrem gelungenen großen Tanz gelang es den Schülerinnen und Schülern nicht nur, für Applaus und Gelächter zu sorgen, sondern auch, die Zuschauerinnen und Zuschauer mit dieser aktuellen Thematik in ihren Bann zu ziehen. Doch hinter jeder herausragenden schauspielerischen Leistung stecken auch passionierte Regisseurinnen und Regisseure, ohne die die Durchführung eines so beeindruckenden Projekts nicht möglich gewesen wäre. Und so bedankten sich die Schulleiterin Christiane Hofmann sowie die Schülerinnen und Schüler nach ihrer Premiere bei Marie-Christine Kaiser, Stefan Kliemt und Christina Miquel; Regisseure, mit denen die Schauspielerinnen und Schauspieler die letzten Monate und auch Jahre nicht nur zusammengearbeitet haben, sondern auch zusammengewachsen sind. Großer Dank galt auch Tawan Kampa und Vanessa Smirnov für das Design von Plakat und Eintrittskarten, dem professionellen Choreografen Jacob Noble für seine einschlägige Mitarbeit an der Tanzszene, Linda Olsinski für ihre künstlerische Unterstützung beim Bau des Bühnenbildes sowie den weiteren helfenden Händen, die bei Licht, Musik, Maske sowie beim Karten- und Getränkeverkauf fleißig mitgeholfen haben.