Eine Begegnung bewirkt was Bücher nicht bewirken können.
Meet a Jew ist ein Projekt des Zentralrats der Juden in Deutschland im Rahmen dessen ehrenamtliche Juden und Jüdinnen unter anderem in Schulen kommen.
“Miteinander statt übereinander reden!” Ist das Motto, unter dem das Projekt steht.
Ich habe noch nie einen Juden getroffen! Nach unserer Teilnahme am Projekt Meet a Jew gilt diese Aussage für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c nicht mehr.
Am Mittwoch hat eine jüdische Freiwillige die Klasse 10c im Unterricht besucht. Wir wollten einander begegnen. Im Vorfeld hatten wir festgestellt, dass kaum Kontakt zu Jüdinnen und Juden besteht. Und unsere Kenntnisse vor allem aus Büchern stammen. Das wollten wir ändern.
Unsere Freiwillige brachte einen Korb voller Anschauungsmaterial mit, unter anderem eine Menora und eine Kippa, die wir auch anprobieren konnten. Wir lernten etwas zu den unterschiedlichen Kippot und den Traditionen am Shabbat.
Auch gab sie uns einen kurzen Einblick in die hebräische Sprache
Was bedeutet Koscher? Welche Feiertage feiern Sie? Können Sie auch in Restaurants essen gehen? Arbeiten Sie am Shabbat? Haben Sie auch nichtjüdische Freundinnen? Waren Sie schonmal in Israel?
Im Mittelpunkt standen die Fragen der Schülerinnen und Schüler der Klasse. Sie reichten von der Praxis und den Inhalten des Glaubens, familiären Traditionen über eventuell schon erfahrenen Antisemitismus. Auch zu den Erfahrungen der Vorfahren während der Shoa gab es Fragen. Diese, wie auch die Fragen zu den aktuellen Entwicklungen in Israel, wurden ausführlich beantwortet. Vor allem wollten wir etwas zum jüdischen Alltag in Deutschland wissen.
Sie zeigte uns, dass wir über mehr sprechen können als über Shoa, Nahostkonflikt und Antisemitismus. Auch zeigte uns die persönliche Erfahrung mehr bedeutet als es Bücher und Arbeitsblätter können!
Das Projekt wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Wir freuen uns auf weitere Begegnungen!