Zur Krönung des Schuljahres aus chemischer Sicht waren der Leistungskurs Chemie der Jahrgangsstufe 12 mit seinem Kursleiter Herrn Dr. Reichert und der Grundkurs von Herrn Dr. Schlund zu Gast beim weltgrößten Chemiekonzern an dessen Hauptsitz in Ludwigshafen.
Nach freundlicher Begrüßung durch Frau Dr. Busch und Herrn Dämgen führten diese in zwei Gruppen durch das Besucherzentrum und informierten die Schülerinnen und Schüler unserer MINT-EC-Schule u.a. über die historische Entwicklung der 1865 von Friedrich Engelhorn gegründeten Badischen Anilin- und Sodafabrik. Es galt dabei die frühere und die aktuelle Produktpalette zu bestaunen, wobei die BASF vor allem als Produzent von Grundchemikalien fungiert und deshalb mit ihrem Namen weniger auf Alltagsprodukten zu finden ist. Neben der Möglichkeit eines Demonstrationsversuchs mit einem Superabsorber, diverser Duftproben und dem Bestaunen einer Nachbildung des von Fritz Haber entwickelten Reaktors zur Ammoniak-Synthese, wurde noch in einer Ausstellung über die weltweit verteilten Standorte der BASF sowie interaktiv über das Stammwerk in Ludwigshafen informiert, welches mit mehr als 10 km2 Fläche der weltgrößte Verbundstandort eines Chemieunternehmens ist und daher einen eigenen Hafen, ein Kombiverkehrsterminal (Straße-Schiene), eine Kläranlage, eigene Kraftwerke und Buslinien sowie eine Werksfeuerwehr mit mehreren Standorten besitzt.
Diese Einrichtungen konnten auf der gut einstündigen Rundfahrt durch das riesige Werk auch direkt bestaunt werden, nebst zahllosen Produktionsstätten, kolossalen Chemieanlagen, Kesselwägen und Rohrleitungen so weit das Auge reichte. Ein Schmunzeln entlockte auch die Tatsache, dass viele Straßen des Werkes nach Chemikalien benannt sind, wie etwa Ammoniak-, Benzol- oder Indigostraße. Dabei legten die Gruppen bei der Steamcracker-Anlage, die thermisch Naphtha spaltet, einen Stopp ein, im Zuge dessen die Werksführer die Funktionsweise des Steamcrackers zunächst anhand eines riesigen, maßstabsgetreuen Modells erläuterten, bevor im Anschluss ein Blick in die Messwarte der Anlage geworfen werden konnte. Beeindruckend war auch der Umstand, dass die Anlage vollständig über Computer gesteuert wird und sich im Normalbetrieb keine Arbeiter in der Produktionsstätte selbst aufhalten. Trotzdem hatten die Schülerinnen und Schüler im Zuge der Exkursion die Möglichkeit einmal Chemie hautnah im Großbetrieb zu erleben und wurden darüber hinaus aus erster Hand über die bei der BASF angesiedelten Berufsfelder und Einstiegsmöglichkeiten informiert.