Erasmus+

KuBa ist in Europa – mit ERASMUS plus! 

Das Kurfürst-Balduin-Gymnasium ist seit Februar 2023 eine akkreditierte ERASMUS+-Schule. 

  • ERASMUS+ ist das EU-Bildungsprogramm allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport. 
  • ERASMUS+ fördert persönliche Begegnungen, digitalen Austausch und gemeinsame Projekte für Schulen aus ganz Europa. 
  • ERASMUS+ hat zum Ziel, junge Menschen durch das EU-Bildungsförderprogramm „mobiler“ in Europa zu machen, sich zu vernetzen und für eine gemeinsame Zukunft in Europa zu wappnen. 

Akkreditierte Schulen können während des gesamten Förderzeitraums bis 2027 Gelder für EU-Austauschprogramme beantragen. 

In erster Linie geht es darum, projektorientierte Begegnungen von Schülergruppen mit europäischen Partnern zu ermöglichen und diese mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union umfassend finanziell fördern zu lassen. Schwerpunktthemen hierbei sind Inklusion und gerechte Teilhabe, Nachhaltigkeit, digitale Bildung und Demokratieförderung. 

Neben Gruppenaustauschen können aber auch einzelne SchülerInnen, die sich zutrauen, für einen bestimmten Zeitraum in eine Kultur und Sprache eines der EU-Länder einzutauchen, einen individuellen Austausch anstreben. 

Ebenso können sich unsere Lehrkräfte individuell im EU-Ausland fortbilden, z.B. indem sie an eine Schule zur Hospitation gehen und dort Erfahrungen zum Thema digitaler Unterricht oder Inklusion austauschen und diesen neuen Erfahrungsschatz mit unseren KollegInnen am KuBa teilen. 

Kurzum: Durch die Zulassung unserer Schule für Erasmus+ können unsere Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte des KuBa Europa neu erleben und kennenlernen. 

Erste Mittel für zwei Projekte im Jahr 2023 sind bereits beantragt – auf dieser Seite erfahrt ihr bzw. erfahren Sie bald mehr! 

Als Schulgemeinschaft KuBa freuen wir uns auf interessante und horizonterweiternde Begegnungen im Rahmen von Erasmus+. 

Robert Schlaubitz 
(Erasmus+-Koordinator) 


Mit „Hydrogen for Future“ nach Gmunden

Die MINT-EC-Schulen KuBaGym und das Bundesrealgymnasium Gmunden (Österreich) widmeten sich zwei Tage dem Thema „Hydrogen for Future“ (Grüner Wasserstoff für die Zukunft). Montags ging es für die Teilnehmer der Kampagne in das Bundesrealgymnasium nach Gmunden. Dort stellten wir die Kampagne und Workshops zum Grünen Wasserstoff vor. Nachmittags wanderten wir auf den nahegelegenen Grünberg. Dienstags fuhren wir nach Traunkirchen und gingen dort in eine internationale Akademie, wo Experten Vorträge zu „Hydrogen vor Future“ hielten, die wir daraufhin diskutierten. Nachmittags durfte die Gruppe die Gegend erkunden. Damit endete die lehr- und erlebnisreiche Fahrt nach Gmunden, die von Erasmus+ finanziert wurde.

KubaGym meets GymGmunden

Auch unsere Gastschule in Österreich teilt ein paar Eindrücke von dem Besuch unserer MINT-Gruppe Hydrogen-for-future.

Einfach mal vorbeischauen auf folgender Seite:


Fortbildung Management Erasmus+ in Alicante (Spanien) – Herr Schlaubitz

Erasmus+ stellt dem Kollegium unseres KuBa Fördermittel u.a. für Fortbildungen zur Verfügung.

Diese Gelegenheit habe ich als Erasmus+Koordinator des KuBa ergriffen, um an einer Fortbildung zum Thema Erasmus+-Management und Projekt-Management teilzunehmen.

Inhaltlich hat mir diese Fortbildung sehr weitergeholfen, um insbesondere die Verwaltung der Erasmus+-Akkreditierung ausüben zu können, aber auch um andere europäische Schulsysteme durch einen intensiven Austausch mit Kursteilnehmern kennenzulernen und so den eigenen Horizont durch den Blick auf andere Schulen zu erweitern. Weiterer Bestandteil der Fortbildung war der Besuch zweier spanischer Schulen.

Im Rahmen dieser Schulbesuche und im Kreis der TeilnehmerInnen der Fortbildungen konnte ich Kontakte zu anderen europäischen Schulen knüpfen. Von diesen wird unsere Schulgemeinschaft bereits in diesem und in den nächsten Schuljahren profitieren, in dem unsere SchülerInnen und LehrerInnen mit denen anderer Schulen projektorientiert zusammenarbeiten und einen Austausch durchführen.

Allgemeine Eindrücke zu dieser Fortbildung habe ich in einem Padlet unter folgendem link zusammengefasst:

Link zum Padlet

Einfach mal reinschauen!
Robert Schlaubitz (Erasmus+-Koordinator)


Die AG Hydrogen for future: Grüner Wasserstoff KubaGym / GymGmunden (April 2024)

Eine Schülergruppe aus Gmunden (Österreich) war im Rahmen von Erasmus+ vom 03.04. bis zum 05.04.24 zu Gast an unserer Schule.     

Die 24 österreichischen Schülerinnen und Schüler wollten sich einen Überblick über die Arbeit der AG Hydrogen for Future verschaffen. Diese Arbeitsgemeinschaft des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums unter der Leitung unseres ehemaligen Kollegen Wolfgang Schäfer und Susanne Tobies beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der Verwendung von Wasserstoff zur Energiegewinnung und setzt sich mit der Frage auseinander, ob und wie „grüner Wasserstoff“ in Zukunft fossile Brennstoffe als Energiequelle ersetzen könnte. „Grün“ meint hier, dass der für die Erzeugung von Wasserstoff nötige Strom bei der Elektrolyse aus regenerierbarer Energiegewinnung stammt.

Am ersten Tag hießen wir unseren Besuch zunächst herzlich willkommen und machten ihn im Rahmen einer Führung mit unserer Schule vertraut.

Workshop: Hydrogen – Wasserstoff für die Zukunft

Im Workshop zum Thema „Grüner Wasserstoff“ stellten die sehr engagierten AG-Teilnehmer den Schülerinnen und Schülern aus Österreich zunächst die Kampagne „Hydrogen for Future“ vor und gaben eine kurze Einführung in das Thema „Grüner Wasserstoff“.

Im praktischen Teil des Workshops bauten unsere Gäste Modellfahrzeuge zusammen, die mit einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle angetrieben werden. Unsere Schülerinnen und Schüler konnten mit ihrem Wissen unserem Besuch hilfreich zur Seite stehen. So erklärten sie auch die Prozesse bei der Elektrolyse und der Brennstoffzelle. Unsere österreichischen Gäste waren begeistert und brachten ihre gewonnenen Kenntnisse gleich in die abschließende Diskussion über die gesellschaftliche Relevanz grünen Wasserstoffs zur Energiegewinnung ein.

Bienen – Biodiversität in Action

Nach dem Mittagessen besuchten wir die Bienen-AG von Frau LeMarec . Wie die AG Hydrogen for Future, trägt auch Frau LeMarecs AG dazu bei, bei jungen Leuten ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der AG erklärten uns zunächst das Einmaleins der Bienen:

  • Wie sieht es in einen Bienenstock aus?
  • Wie wird Honig gewonnen?
  • Wie lebt eine Biene und was ist eigentlich eine Drohne?

Dies sind nur einige der Fragen, zu denen wir von den begeisterten Teilnehmenden der Bienen AG Antworten bekamen. Sie führten uns so das breite Spektrum des Arbeitsbereichs der AG vor Augen.

Die Besucher der Bienen-AG erkundeten den Beitrag der Bienen zur Biodiversität und wieso es so notwendig ist, dass wir alle die Mannigfaltigkeit der Flora erhalten.

Abschließend rundeten wir diesen lehrreichen und fröhlichen Tag mit einem Ausflug zur Burg Eltz ab, wo wir an einer Führung teilnahmen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Frau Micic und Frau Treml, die die österreichischen Schüler und Schülerinnen begleitet haben, für die Einladung zum Mittagessen und die Führung auf der Burg Eltz.

SmartQuart – Wasserstoff “in Action”

Am zweiten Tag sind wir nach Kaisersesch in die Verbandsgemeindeverwaltung gefahren, wo wir umfassend über das Wasserstoffquartier Kaisersesch (SmartQuart) informiert wurden. SmartQuart ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Projekt mit vielen Kooperationspartnern und drei Stadtquartieren. Ziel des Projektes ist es, die Nutzung fossiler Energieträger (Gas, Kohle und Öl) in den Projektquartieren weitgehend überflüssig zu machen. Die deutschen und österreichischen Schüler und Schülerinnen konnten vor Ort hautnah die gesamte Wertschöpfungskette des wasserstoffbasierten Energiesystems kennenlernen. Interessant war die offene Diskussion der Schüler und Schülerinnen mit dem Projektleiter SmartQuart Kaisersesch, Herrn Diederichs-Seidel, und weiteren Referenten, in der die vielen Vorteile und Nachteile dieser Art der Energiegewinnung und -nutzung kenntnisreich kritisch beleuchtet wurden.

Nach dieser Veranstaltung verabschiedeten wir uns von unserem Besuch aus Österreich. Wir blicken zurück auf zwei erlebnis- und erkenntnisreiche Tage und freuen uns auf eine „nachhaltige“ Partnerschaft mit dem Bundesgymnasium Gmunden. Ideen für eine neuerliche Fahrt unsererseits nach Gmunden, um an einem gemeinsamen Projekt zusammen zu arbeiten, wurden bereits von Frau Dolic, Frau Tobies und Herrn Schlaubitz beraten. Interessierte Schüler und Schülerinnen treffen sich hierfür im Europa Club.

link zum Padlet Besuch Gmunden


Gelebte europäische Verständigung

Der ehemalige deutsche Außenminister Klaus Kinkel sagte bereits 1992 einmal: “Europa wächst nicht aus Verträgen, es wächst aus den Herzen seiner Bürger oder gar nicht.”

Dass Völkerverständigung eher eine Sache des Herzens als des Kopfes ist, diese Erfahrung konnten 17 Schülerinnen und Schüler des Kurfürst–Balduin–Gymnasiums in Münstermaifeld machen, die sich im April 2024 auf den Weg nach Polen machten, um dort die neue Partnerschule in Mlawa zu besuchen.

Wie Schule in Polen funktioniert, dass Sport eine verbindende Kraft selbst über die ein oder andere Sprachbarriere hinweg sein kann und dass eine Auseinandersetzung mit der deutsch–polnischen Geschichte und der jüdisch–polnischen Kultur für ein gegenseitiges Verständnis unerlässlich ist, das konnten die polnischen und deutschen Jugendlichen in Polen erfahren und sich so auch näher kennenlernen. Ungemein wichtig dabei war aber auch, dass die Schülerinnen und Schüler des KuBa in polnischen Gastfamilien untergebracht waren, wo sie den Alltag vor Ort hautnah miterleben konnten.

Anfang Juni 2024 stand der Gegenbesuch an, den alle mit großer Ungeduld erwarteten. Besonders geehrt fühlte sich das KuBa, dass die Schulleiterin Frau Hofmann hohen Besuch begrüßen konnte: der Landrat Dr. Saftig ließ es sich nicht nehmen, die polnischen Gäste persönlich in einer feierlichen Begrüßung im Beisein der 9. und 10. Klassen im Maifeld willkommen zu heißen. Durch sein Kommen und in seiner Rede unterstrich er, dass solche Begegnungen politisch dringend gewünscht sind und unterstützt werden.

Im Laufe der Woche stand dann neben den persönlichen Begegnungen und dem Besuch von Burg Eltz und Maria Laach vor allem der Aspekt der politischen Bildung im Fokus: der Besuch im Mainzer Landtag, ein Gespräch mit drei Landtagsabgeordneten zu aktuellen Fragen der Demokratie in Deutschland und Europa, sowie die kritische Auseinandersetzung mit Gedenkkultur lenkte den Blick darauf, dass demokratische Errungenschaften verteidigt und immer wieder neu gelebt werden müssen. 

Am letzten Abend, den die Gruppe zusammen mit einigen Gasteltern auf dem Grillplatz in Münstermaifeld verbrachte, hatte man den Eindruck, dass die Besuchszeit der polnischen Gäste viel zu schnell verflogen war; eine weitere Erkenntnis war, dass ein Grundstein für persönliche Freundschaften über Grenzen hinweg gelegt ist und Kontakte gewiss nicht abreißen werden.

Dankbar ist man am KuBa, dass die Förderung durch Erasmus+ vieles bei diesem Austausch ermöglicht hat. 

Von schulischer Seite aus wird bereits der nächste Austausch organisiert; in den Genuss einer hoffentlich ähnlich schönen Begegnung werden dann im nächsten Schuljahr Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 kommen. Die Schulleitung des KuBa und die für den Austausch verantwortlichen Lehrer werden das in ihrer Macht Stehende tun, dass dieser Austausch fester Bestandteil im Schulleben sein wird.

Insofern könnte man in Abwandlung eines berühmten Zitates von Willy Brandt zukunftsgerichtet für eine bessere Verständigung mit unseren europäischen Nachbarn fordern, dass wir “mehr Schüleraustausche wagen” sollten, um so am Zusammenwachsen Europas aktiv mitzuwirken. Die Erfahrung der Begegnungen Münstermaifeld–Mlawa zeigt: So kann kann es gelingen. 


Besuch aus Mława

Aus unbekannten Nachbarn wurden geschätzte Freunde – Besuch von der polnischen Partnerschule am KuBa

Die Woche vor den Herbstferien wurde für 15 Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums Münstermaifeld zu einer ganz besonderen Woche des Lernens und Kennenlernens: Aus der polnischen Partnerschule I Liceum Ogólnoksztalace im. Stanislawa Wyspianskiego in Mława kamen 15 Schülerinnen und Schüler in Begleitung ihrer Lehrerinnen Malgorzata Bielska und Jolanta Mieszanek sowie dem Schulleiter Marek Kielbinski nach Münstermaifeld. 

Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsames Lernen und gruppenbildende Aktivitäten waren für diese Woche geplant, um unbekannte Nachbarn zu geschätzten Freunden werden zu lassen.

Finanziell unterstützt wird der Schüleraustausch in Deutschland und Polen durch das europäische Bildungsförderprogramm Erasmus+.

Nach einem gemeinsamen Schulbesuch ging es am ersten Tag zu dem Kleinod unserer Region, das die Münstermaifelder stolz ihren polnischen Partnern präsentierten: die Burg Eltz. Besonders war, dass eine Schülerin des KuBa die polnische Gruppe auf Englisch durch die Burganlage führte. 

Am Tag darauf startete die Gruppe in die Landeshauptstadt Mainz. Nach einer kleinen Stadtführung, die auch zu den Chagall-Fenstern und zum Dom führte, war der Höhepunkt des Tages der Besuch im Mainzer Landtag. Dort wurde die Gruppe durch den Landtag geführt und konnte dann eine Stunde lang mit den Abgeordneten Torsten Welling (CDU) und Claus Schick (SPD) über für sie wichtige Themen diskutieren: Bildung, Umweltschutz, Einschätzung des deutsch–polnischen Verhältnisses sowie Ursachenforschung zum Erstarken von demokratiefeindlichen Gruppierungen. Die Fragen an die Abgeordneten hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor gemeinsam erarbeitet.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Stadt Köln. Natürlich war die Führung durch den Kölner Dom sowie der Aufstieg über 533 Stufen auf den Turm des Domes ein Muss für alle. Bei leichtem Nieselregen war der Ausblick zwar ein wenig getrübt, aber man war stolz darauf, oben angekommen zu sein. Denkt man an die deutsch–polnische Geschichte, dann gehen die Gedanken zurück in die Zeit des Dritten Reiches. Köln bietet hier für Schulgruppen mit dem ELDE–Haus einen geeigneten Ort, sich über diese düstere Zeit der Geschichte zu informieren. Hier war nämlich das Hauptquartier der Kölner Gestapo, wo im Keller auch polnische Männer und Frauen gefangen gehalten und gequält wurden, nicht wenige wurden hier auch ermordet. Erschütternd war es vor allem für unser Gäste, die polnischen Wandinschriften zu entdecken, mit denen sich die Gefangenen in den Wänden der Zellen verewigten und so ihr Schicksal mit der Nachwelt teilten.

Köln steht natürlich auch für gelebte Genusskultur, weshalb ein Besuch zum gemeinsamen Abendessen in einem Dom nahen Brauhaus den Tag dort abrundete.

Am vorletzten Tag hatten Stefan Kliemt und Georg Krautz, die für den Austausch verantwortlichen Lehrer vom KuBa, ein Projekt zur gemeinsamen Aktivität geplant: das Erstellen einer digitalen Schnitzeljagd quer durch Münstermaifeld, welche eine individuelle Erkundungstour der Stadt ermöglicht und ein entsprechendes Pendant beim Gegenbesuch in Mława finden soll. Ebenso wurden alle gemeinsamen Aktivitäten der Woche in Form eines dreisprachigen Online–Reise–Blogs in Text und Bild festgehalten; auch dieser soll entsprechend fortgeführt werden.

Finaler Abschluss war dann am Abend der gemeinsame Besuch des Bigband–Konzertes im Forum des KuBa; ein Konzert, welches unseren Gästen eindrucksvoll die musikalische Kreativität der Schülerinnen und Schüler unserer Schule präsentierte.

Dass es gelungen ist, die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler einander näherzubringen, zeigte dann der zum Teil tränenreiche Abschied am Koblenzer Bahnhof. Trost für alle ist, dass im kommenden Juni der Gegenbesuch in Mława stattfinden wird und dann werden nicht mehr Fremde am Bahnhof begrüßt, sondern Freunde treffen sich zu einer gewiss ähnlich intensiven Woche wieder.


Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft trifft Neuntklässler

Am 19. Dezember 2024 besuchte Christophe Braouet, der Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) aus Frankfurt, das KuBaGym. Als deutsch-französischer Doppelstaatler, der sich in beiden Kulturen hervorragend auskennt, war Braouet der perfekte Gesprächspartner für zehn ausgewählte Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe, die sich auf eine Drittortbegegnung im Rahmen des Austauschprogramms Erasmus+ vorbereiten. Denn im Februar werden unsere Französischlernenden nach Luxemburg fahren und sich dort zusammen mit gleichaltrigen französischen Deutschlernenden einer Partnerschule einem Projekt zum Thema Europäische Staatsbürgerschaft widmen. Bei der Organisation dieser Zusammenkunft sind die Fachbereiche Französisch und Sozialkunde involviert. 

Auf der Grundlage von Braouets 2023 erschienenen Buch „Deutschland und Frankreich schaffen das: Für eine neue Zusammenarbeit 60 Jahre nach dem Élysée-Vertrag“ hatten die Schüler Fragen an den Gast vorbereitet, die sie ihm auf Französisch stellten. Der Buchautor plädiert dafür, auch in Zukunft ein politisch, wirtschaftlich und sozial starkes Europa nicht durch Alleingänge, sondern durch gemeinsame Bestrebungen zu tragen. Das Wohlbefinden sollte zum politischen Maßstab werden, um das Interesse der Zivilgesellschaft an Europa zurückzugewinnen. 

Im Verlauf der bilingual geführten Frage- und Diskussionsrunde ging es neben kulturellen Unterschieden zwischen Frankreich und Deutschland auch um die Frage, ob es eine geteilte europäische Identität gibt. Braouet, der sich vor dem Treffen an der Schule die Zeit für einen Besuch der Münstermaifelder Stiftskirche St. Martin und St. Severus nahm, führte nicht zuletzt diese Kirche als eindrücklichen Beweis für die kulturelle Vielfalt an, die charakteristisch für Europa sei. Darüber hinaus fühlt sich Braouet europäisch, wenn er in die USA, nach China oder auf andere Kontinente reist. Frankreich und Deutschland müssten verstärkt zusammenarbeiten, um den weltpolitischen Einfluss der EU langfristig zu sichern.  

Christophe Braouet ermunterte die Schülerinnen und Schüler dazu, sich politisch einzumischen. Dabei verwies er auf das klimaaktivistische Engagement vieler Jugendlicher, um zu unterstreichen, welche Gestaltungsspielräume sie besitzen, obwohl sie noch nicht wählen dürfen. Das KuBaGym bedankt sich herzlich für den Besuch von Christophe Braouet, dessen Expertise zahlreiche positive Impulse für die anstehende Fahrt nach Luxemburg bewirkt hat. 


Erasmus+-Fortbildung zum interkulturellen Lernen im Fremdsprachenunterricht

Als deutsch-französische Lehrerin für Französisch und Englisch bin ich natürlich von Hause aus an Weiter- und Fortbildungen interessiert. Zusätzlich wurde mir das Interesse am grenzüberschreitenden Austausch quasi in die Wiege gelegt und ich habe als Lehrerin schon etliche Schülergruppen ins Ausland begleitet.

Anfang Februar dieses Jahres wird jedoch ein besonderes Ereignis anstehen – zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das KuBaGym an einer Drittortbegegnung teilnehmen, die in Luxemburg stattfinden wird und von Erasmus+-Fördermitteln finanziert wird. Dafür wurden zehn deutsche Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen und zehn gleichaltrige französische Partnerinnen und Partner aus Lothringen ausgewählt, die in Luxemburg im Rahmen verschiedener Workshops zum Thema „Europa und die europäische Identität“ ihren Erfahrungshorizont erweitern werden. Eine besondere Reise bedarf besonderer Vorbereitung…

Da bot sich die Institution Francophonia, die zweimal pro Jahr Französisch-Lehrerinnen und -Lehrern aus der ganzen Welt die Möglichkeit gibt, an Fortbildungen in Nizza teilzunehmen, perfekt an, um sowohl eine Fortbildung im Bereich des Französischunterrichts zum Thema Vermittlung einer interkulturellen Kompetenz zu absolvieren als auch die Drittortbegegnung in Luxemburg vorzubereiten. 

Fraternité, perspectives, enthousiasme et partage – diese 4 Begriffe bilden die Grundpfeiler der Francophonia-PhilosophieIn Zeiten internationaler Spannungen, weltweiter politischer Radikalisierungen und nachlassender Lernbereitschaft, auch was das Sprachenlernen leider angeht, erscheinen mir diese Schlagwörter ebenfalls sehr angebracht, um das kulturelle Interesse und die Lernbereitschaft bei Schülerinnen und Schülern zu fördern bzw. wieder zu aktivieren. (Französisch-)Lernenden weltweit im brüderlichen Umgang Perspektiven zu eröffnen und sie mit Enthusiasmus zum Austausch zu animieren – welch höheres Ziel kann man sich als Lehrkraft noch setzen?

Genehmigt – gebucht. Somit ging es für mich Mitte Januar für eine Woche an die wunderschöne Côte d’Azur, über der, auch wenn es gerade mal nicht Sommer ist, immer ein sommerliches Flair liegt. Am Sonntag Abend vor Beginn der Fortbildung wurden wir Neuankömmlinge herzlich von den Veranstaltern in einem Lokal empfangen. Es gab den ersten Austausch, das erste Plaudern unter Fachkollegen und das erste Probieren von lokalen Spezialitäten. Zu den vielen Lehrerinnen und Lehrern aus ganz Europa (Italien, Rumänien, Litauen etc.), die Teil meiner Gruppe waren, gesellten sich auch einige, die aus den USA oder sogar Kolumbien angereist waren, was meine Fachkolleginnen, -kollegen und mich wirklich zu einer bunten Gruppe machte.

Unser Wochenprogramm sah dann wie folgt aus: Morgens gab es immer ein Seminar, wo es u.a. darum ging, den Französisch-Unterricht zukunftsfähig (Thema: Umgang mit KI) und abwechslungsreich (Thema: Spiele und Filme im Unterricht) zu gestalten, wo es aber ferner darum ging, mit heterogenen und multikulturellen Lerngruppen umzugehen.

Uns wurden hierfür Werkzeuge und Techniken an die Hand gegeben, wie Lehrer die interkulturellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufbauen und stärken können. In Bezug auf die oben erwähnte Fahrt nach Luxemburg  wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Schülerinnen und Schüler die Hürden, die sich bei einer interkulturellen Begegnung zeigen, überwinden können.

Nachmittags standen dann kulturelle Aspekte der Region im Vordergrund. So wurden eine Stadtführung durch das alte Nizza, ein Ausflug ins Umland, der Besuch einer confiserie oder auch ein toller interkultureller Abend, an dem man sein Heimatland vorstellen durfte, angeboten. Am Ende dieser unterhaltsamen soirée interculturelle hatten wir Lehrkräfte lustige Kahoot-Spielchen gespielt, italienische Liedchen geträllert, einen rumänischen Gruppentanz geprobt, der französischen Übersetzung von Martin Luther Kings I have a dream-Rede gelauscht und ein solidaritätsbekundendes Lied für die Ukraine gesungen. 

Zwischen den einzelnen Arbeitssitzungen blieb auch noch Zeit, um gemeinsam die Stadt zu erkunden. Die Promenade des Anglais, nur eine Gehminute von unserem Konferenzraum entfernt, lud mit ihren vielen Lokalen zum Schlendern ein und die Place Masséna funkelte abends mit ihrem Riesenrad und ihren fluoreszierenden Statuen. „Nice is a very nice city!“, wie mein US-Kollege geistreich kommentierte – und ich konnte nur zustimmen. 

Die Woche war folglich sehr abwechslungsreich und der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt ermöglichte uns einen Blick über den eigenen Tellerrand, d.h. über das eigene Bildungs-und Schulsystem hinaus und brachte uns auch die Erkenntnis, dass manches im eigenen Land gut und manches woanders besser läuft. Die Tatsache, dass ich als deutsch-französische Lehrerin am KuBaGym die Möglichkeit habe, im Rahmen von Erasmus+ an dieser Fortbildung teilzunehmen und dadurch von einer finanziellen Förderung profitieren darf, kann ich nur als Riesenchance bezeichnen, denn viele der Anwesenden hatten diese finanzielle Förderung nicht.

Am letzten Tag der Fortbildung tranken wir Teilnehmenden un verre de l’amitié, also ein Freundschaftsgläschen mit Veilchensirup. Wie der Gründer von Francophonia, Yann Librati, uns aufmunternd mit auf den Rückweg gab, „beginnt alles mit einer guten Lehrkraft“. „Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie stehen am Anfang jeder Karriere – sei es der eines Arztes oder der eines Richters oder der eines Wissenschaftlers – Sie sind das A und O für unsere Kinder und deren Zukunft.“ 

Fachlich und menschlich so aufgepäppelt fiel uns allen dann der Abschied in Nizza sehr schwer. Doch Francophonia ist mehr als eine einfache Fortbildungsstätte. Die Institution versteht sich als Netzwerk der Frankophonie, als eine Community engagierter, global agierender Lehrerinnen und Lehrern, die, wie man uns erzählte, auch nach dem Seminar meistens in Kontakt bleiben und zu allen Jahreszeiten in Nizza willkommen sind, denn – wie es der bei Francophonia vielzitierte Albert Camus wunderschön formulierte: „Au milieu de l’hiver, j’ai découvert en moi un invincible été.“ Darin versteckten die Dozenten bei Francophonia die Botschaft, dass man sich als Lehrkraft auch im „tiefsten Winter“ seine antreibende Kraft und die Lust am Unterrichten nicht nehmen lassen darf.

Julie Hahn


Schüler auf der Suche nach ‚Europa‘ in Luxemburg

Vom 03.02.2025 bis zum 05.02.2025 hatten zehn Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe die Gelegenheit, gemeinsam mit einer französischen Schulklasse aus Nomeny/Lothringen an einer sogenannten Drittort-Begegnung in Luxemburg im Rahmen von Erasmus+ teilzunehmen.

Die drei Tage waren nicht nur spannend und lehrreich, sondern boten auch die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu knüpfen und die Stadt Luxemburg aus einer ganz neuen Perspektive zu entdecken.

Tag 1: Ankunft und Kennenlernen

Die Reise begann nach einer entspannten Zugfahrt am Bahnhof in Luxemburg-Stadt, wo die Schüler herzlich von deren französischen Austauschpartnern und deren Lehrerinnen begrüßt wurden. Schon auf der gemeinsamen Busfahrt zur Jugendherberge hatte man Gelegenheit, sich kennenzulernen und erste Gespräche zu führen. Nach einem leckeren Mittagessen blieb Zeit, um in den Zimmern anzukommen und sich einzurichten.

Am Nachmittag stand ein Theater-Workshop auf dem Programm, der nicht nur kreativ, sondern auch eine tolle Möglichkeit war, sich auf spielerische Weise weiter kennenzulernen. Der Abend klang nach dem gemeinsamen Abendessen entspannt aus – einige nutzten die Freizeit zum Reden, andere spielten Gesellschaftsspiele oder erkundeten die Umgebung der Jugendherberge.

Tag 2: Einblick in Europa und gemeinsames Rätseln

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am zweiten Tag in die Europäische Union – zumindest ein Stück weit. Im Europa Experience Center erfuhren die Schüler mehr über die Funktionsweise der EU, ihre Mitgliedsländer und Institutionen, in denen Menschen aus ganz verschiedenen EU-Ländern zusammenarbeiten. Dadurch wurde greifbar, dass die eigene Herkunftsnation in der europäischen Politik zugunsten einer europäischen Verbundenheit bzw. Identität ein Stück in den Hintergrund rückt. Die interaktiven Elemente inklusive der Fotowand machten den Besuch besonders spaßig und lehrreich.

Anschließend hatten alle Zeit, die Stadt Luxemburg auf eigene Faust zu erkunden – sei es beim Bummeln durch die Straßen, beim Probieren lokaler Spezialitäten oder einfach beim Genießen der Atmosphäre.

Am Abend wartete ein besonderes Highlight: Ein Escape Game direkt in der Jugendherberge. In Teams durften die SchülerInnen knifflige Rätsel lösen. In gemischten Gruppen mit Franzosen und Deutschen funktionierte dies trotz der Sprachbarriere sehr gut, denn Teamwork war gefragt – und so wuchs die Gruppe noch enger zusammen. Nach dem Abendessen stand noch eine kleine Aktivität auf dem Plan, die darin bestand, den französischen SchülerInnen bei ihrer Vorbereitung auf die kommende Klassenarbeit im Fach Deutsch zu helfen. 

Schlussendlich klang der Tag mit weiteren Freizeitaktivitäten aus. Den deutschen SchülerInnen hat vor allem der „Salon“ gefallen, in dem sie zusammen bis spät abends noch Tisch-Kicker oder Billard gespielt haben. 

Tag 3: Stadtführung und Abschied

Der letzte Tag begann mit Kofferpacken und einem Frühstück, bevor die SchülerInnen zu einer Stadtführung aufbrachen, die für die deutschen und französischen Schüler jeweils in ihrer Muttersprache durchgeführt wurde. Eine freundliche Stadtführerin zeigte den Gruppen Luxemburgs Sehenswürdigkeiten und gab spannende Einblicke in die Stadtgeschichte. Besonders beeindruckend war die Fahrt mit einem gläsernen Lift mitten in der Stadt – ein eher ungewöhnliches, aber praktisches öffentliches Verkehrsmittel!

Zum Abschluss hatten wir noch einmal Zeit, in die Stadt zu gehen, welche viele zum Shoppen nutzten. Dann hieß es „Ab nach Hause“. Mit der Tram fuhren sie zum Bahnhof, wo ihre Rückreise begann. Von den französischen Austauschschülern musste sich vorher jedoch leider schon verabschiedet werden, da sie einen früheren Zug genommen haben.

Die drei Tage in Luxemburg waren eine tolle Erfahrung. Die französischen Schüler und Schülerinnen und Lehrerinnen waren sehr nett, und die gesamte Reise war gut organisiert. Die Ausflüge und Aktivitäten boten eine gute Mischung aus Spaß und Lernen – auch wenn es an manchen Stellen noch kleines Verbesserungspotenzial gab. Besonders wertvoll war es, mehr über die Stadt Luxemburg und die europäische Geschichte und die europäischen Institutionen zu erfahren.

Am Ende bleibt vor allem die Erinnerung an eine schöne Zeit, neue Bekanntschaften und viele spannende Erlebnisse. Eine Erfahrung, die sich gelohnt hat und hoffentlich in den nächsten Jahren auch andere Schüler und Schülerinnen machen dürfen.

Die TeilnehmerInnen der Luxemburg-Fahrt