Am letzten Schultag vor den Sommerferien hieß es Abschied nehmen von drei langjährigen Mitgliedern des Kollegiums, die in ihrer Dienstzeit das Schulleben unseres Gymnasiums mitgestaltet, in ihrer individuellen Art und Weise bereichert und nachhaltig geprägt haben.
Leider nimmt Corona auch auf Verabschiedungen keine Rücksicht. Aufgrund der Hygieneregeln musste auf die Feierstunde, zu der üblicherweise die engeren Familienmitglieder der zu Verabschiedenden sowie das gesamte Kollegium eingeladen werden, in diesem Jahr verzichtet werden. Trotzdem ließ es sich die Schulleitung nicht nehmen, in Absprache mit den Ruheständlern und im Rahmen des in der momentanen Situation Möglichen, den langjährigen Kollegiumsmitgliedern in einem kleinen Kreis, bestehend aus den Schulleitungsmitgliedern sowie Vertreterinnen und Vertretern des ÖPR und der Fachschaften, denen die zu Verabschiedenden in ihrer Dienstzeit angehörten, einen stimmungsvollen und würdigen Abschied zu bereiten.
„Das klinget so herrlich“ – nach der zum Anlass passend gewählten musikalischen Eröffnung aus der Zauberflöte, dargeboten von Lisa Weber an der Querflöte und Marcus Junglas am Sopransaxophon, verabschiedete Schulleiterin Christiane Hofmann mit Ulrich Bauer ein Urgestein von Bord des KuBa. Nach seinem Referendariat erhielt Ulrich Bauer am Kurfürst-Balduin-Gymnasium eine Planstelle, die er im August 1985 antrat. Im Jahr 1986 wurde er zum Studienrat ernannt, 1996 folgte die Beförderung zum Oberstudienrat. Hinsichtlich seiner Fächer Deutsch und Musik erwies sich Ulrich Bauer immer als kompetenter Fachlehrer, der seinen Unterricht mit Geschick und Hingabe praktizierte. Im außerunterrichtlichen Bereich ist Chor das Stichwort, das im Zusammenhang mit Ulrich Bauer immer genannt werden muss. Die Chormusik war und ist das Kernelement seines künstlerischen Lebens. Ausgestattet mit dem Diplom der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt mit dem Hauptfach Chor-Dirigent verantwortete Ulrich Bauer 35 Jahre lang eine Vielzahl von chormusikalischen Aktivitäten in und außerhalb der Schule, mit denen er künstlerische Leistungen auf hohem Niveau zeigte. In dieser Zeit ist es ihm gelungen, junge Menschen für das gemeinschaftliche Singen zu gewinnen und zu herausragenden Leistungen zu führen. Mit seiner Hingabe, seiner Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit und seinem unermüdlichen Einsatz in vielen Proben hat Ulrich Bauer sich nicht nur um unsere Schule, sondern darüber hinaus um die Kulturszene des Kreises verdient gemacht. Und so belegen zahlreiche chormusikalische Höhepunkte wie beispielsweise Frühlings- und Weihnachtskonzerte, Chorfahrten oder die Teilnahme an Wettbewerben das beeindruckende Engagement Ulrich Bauers für die Chormusik, für das ihm höchste Anerkennung gebührt.
Fast 22 Jahre hat Agnès Hörter ihren Dienst am Kurfürst-Balduin-Gymnasium verrichtet. Ihre Unterrichtstätigkeit im Fach Französisch sowie ihre Dienstauffassung sind stets außerordentlich positiv und mit großer Wertschätzung für ihre Person und ihre Arbeit beschrieben worden. Agnès Hörter ist überdurchschnittlich engagiert, überaus verantwortungsbewusst, dabei aber persönlich bescheiden und zurückhaltend, vielfältig aktiv gewesen. Als langjähriges Mitglied des ÖPR fühlte sie sich dem Gebot zur vertrauensvollen Zusammenarbeit verpflichtet und hat konstruktiv für das Gemeinwohl gehandelt. Die Kolleginnen und Kollegen haben es geschätzt, sich mit Agnès Hörter auszutauschen, ihre Meinung zu erfragen und von ihr Unterstützung zu erfahren. Ihre Art des Agierens wird im Kollegium in guter Erinnerung bleiben.
Die fast 50jährige Beziehung von Winfried Thönnes zum Kurfürst-Balduin-Gymnasium nahm bereits als Schüler der achten Jahrgangsstufe ihren Anfang. Nach einer mehrjährigen Beziehungspause wurde Winfried Thönnes im Jahr 1995 von St. Goarshausen an seine alte Liebe KuBa nach Münstermaifeld versetzt, wo er fortan seine beiden Fächer Deutsch und Erdkunde unterrichtete. Im Mai 2000 wurde er zum Oberstudienrat befördert, im Februar 2009 feierte er sein 25jähriges Dienstjubiläum. Die Unterrichtstätigkeit von Winfried Thönnes war immer von Fürsorge und Interesse für die ihm anvertrauten Schülerinnen und Schüler geprägt. Diese schätzten insbesondere seine Lernmotivation mithilfe einer allseits bekannten lila verpackten Schokolade. Den Kolleginnen und Kollegen wird er als ein stets fröhlicher und gut gelaunter Kollege in Erinnerung bleiben, mit dem man sich kurzweilig unterhalten konnte. Seine Gelassenheit und Zuverlässigkeit, aber insbesondere seine Fähigkeit, situationsangemessen Stellung zu nehmen und seine Meinung zu äußern, machten ihn zu einem geschätzten Mitglied des Kollegiums.
Anschließend an die Würdigungen und Worte des Dankes der Vertreterinnen und Vertreter des Personalrates sowie der Fachschaften an die künftigen Ruheständler dankte Schulleiterin Christiane Hofmann Ulrich Bauer, Agnès Hörter und Winfried Thönnes im Namen aller Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich für ihre geleistete Arbeit und wünschte ihnen alles Gute für ihren weiteren persönlichen Weg, verbunden mit der Aufforderung, die nun kommende Zeit zu genießen und all das zu tun, was während der Dienstzeit vielleicht zu kurz kam. Für die neue Lebensphase wünschte sie insbesondere Gesundheit, in Zeiten von Corona hat dieser Wunsch sicher höchste Priorität, bevor Lisa Weber und Marcus Junglas die Ruheständler mit „In diesen heil’gen Hallen“, ebenfalls der Zauberflöte entnommen, auch musikalisch aus dem KuBa entließen.